Einerseits darf sich Daniela Mitar  gemeinsam mit ihrem Betreuer Werner Voves und ihrer in voller Stärke anwesenden Familie über die beiden Platzierungen sehr freuen (Mannschaft Platz 2 und Doppel Platz 3), andererseits aber wird sie sich doch auch ein bisschen ärgern müssen über ihre Schwächephase am zweiten Spieltag.

Es beginnt sehr viel versprechend am Freitag im Mannschaftsbewerb mit einem sicheren Sieg gegen Wien und einem überraschenden Sieg gegen die starken Oberösterreicherinnen, die von der derzeit regierenden Staatsmeisterin LIU Yuan betreut wurden. Daniela spielt in Topform und gewinnt ihre beiden Einzelpartien gegen Aolin Panholzer und Elena Schinko. Im alles entscheidenden Doppel wächst aber auch ihre Partnerin Marlene Regner (Unzmarkt) über sich hinaus und kann sehr wichtige Punkte beisteuern.

Am zweiten Spieltag kann man bereits im nun ausgetragenen Finale des Teambewerbes gegen Niederösterreich erkennen, dass Daniela nicht so perfekt spielt wie am Vortag. Sie verliert das erste Spiel recht eindeutig gegen Lara Taborsky, die es hervorragend versteht, die gefährlichste Waffe Danielas, ihren VH Topspin, nicht durch Blocken, sondern durch Gegenziehen zu entschärfen. Die weiteren Spiele waren nur mehr Formsache, denn Marlene war gegen Jennifer Henning auf verlorenem Posten und auch das Doppel ging ziemlich sicher und daher auch verdient an die neuen österreichischen Mannschaftsmeisterinnen aus Niederösterreich. Für Daniela ging es leider in dieser Tonart weiter, denn sie hatte in den folgenden Spielen der Vorrunde erhebliche Probleme gegen Gegnerinnen, die sie in Normalform "locker" bezwingen hätte können. Sie gewinnt aber doch alle ihre Vorrundenspiele und steigt in die Hauptrunde auf. Die anschließende Auslosung für den Eintritt in die Hauptrunde beschert Daniela gleich zu Beginn einen harten Brocken: Elena Schinko, die talentierte U11-Spielerin von VOEST Linz, die bereits  als Fixstarterin im ÖTTV-Kader aufscheint. Da Daniela sie im Mannschaftsbewerb des Vortages bereits schlagen konnte, war sie selbst und ihre zahlreichen Fans von der Möglichkeit, diese Hürde zu bewältigen, überzeugt. Leider kam es anders! Sie war nicht in der Verfassung und auch technisch nicht in der Lage, das ihr aufgezwungene RH-Konterspiel ihrer Gegnerin zu durchkreuzen. Dass Daniela nach ihren hervorragenden Leistungen im aggressiven RH-Spiel, die sie im Training und auch in der steirischen Gebietsliga-Süd der Männer vielfach unter Beweis gestellt hatte, einfach nicht in der Lage war, z. B. das "ewig" gleiche RH-Service Schinkos zu entschärfen, hat bei Betreuer und Zusehern Verwunderung und bei ihr selbst mit zunehmender Dauer des Spiels allzu große Unsicherheit ausgelöst. Zu wissen, dass man bei etwas mehr Losglück "leichtere" Gegnerinnen gehabt hätte , tut natürlich besonders weh, wenn man sich bereits im Achtelfinale verabschieden muss.

Trotz dieses Wermuthstropfens darf man zusammenfassend aber mit den Leistungen Danielas zufrieden sein. Immerhin zählt sie zu jenen wenigen Spielerinnen des Turniers, die mit zwei Topplatzierungen nach Hause fahren durften.