Bei äußerst ansprechenden äußeren und personellen Rahmenbedingungen traten die 12jährige regierende steirische Meisterin Mariia Lytvin (Indigo-„Eigenbau“), Chiu-Ying Yang (Leihspielerin von UTTV-Graz) und Barbara Voves (Leihspielerin von ATUS Fürstenfeld, sie sprang für die verhinderte Ungarin Fanni Harasztovich ein) gegen drei übermächtige Ungarinnen in Diensten des TTC Kufstein zum Viertelfinale an. Lediglich die Taiwanesin Yang konnte erheblichen Widerstand leisten – sie verlor ihr Spiel nur ganz knapp im fünften Satz! Für Barbara und Mariia gab es nicht viel zu holen: Ergebnis 0:3.

Grundsätzlich stellen sich bereits viele Funktionäre und Trainer in Österreich die Frage

„Wohin soll das noch führen?“

Nur ganz wenige Vereine in den „drei“ Bundesligen weisen in ihren Reihen noch Eigenbauspieler:innen auf, sodass es immer häufiger vorkommt, dass aus den betreffenden Orten und Städten, die im Namen der meisten Vereine aufscheinen, keine(e) Einzige(r) tatsächlich in diesem Verein TT-Spielen gelernt bzw. dort trainiert hat. In diesem Fall (s.o.) nahmen zwei Ungarinnen eine 4stündige Anreise nach Graz in Kauf, um den vorprogrammierten 3:0-Sieg für den Tiroler Verein TTC Kufstein einzufahren.

Betrachtet man die aktuellen Einzelranglisten der Damen in den Bundesligen, dann drängt sich für idealistische, das heißt unbezahlte österreichische Trainer und Funktionäre unweigerlich die Frage auf, ob sie für den eigenen Nachwuchs diesen absurden Kampf gegen Windmühlen noch weiterführen sollen. Ein Blick auf das Nennungs- und Gesamtergebnis der kürzlich in Fürstenfeld stattgefundenen Top 10-Turniere würde diese Zweifel noch verstärken.

Als Spieler, Trainer und Funktionär, der jahrzehntelang diesen schönen Sport begleitet, weiß ich natürlich, dass es sich um ein wesentlich komplexeres Problem als hier angezeigt handelt. Es sollte nur ein Anstoß sein, sich über Reformen der Nachwuchsförderung Gedanken zu machen, denn alles beim Alten bewenden zu lassen, führt ganz sicher für den österreichischen TT-Nachwuchs in eine Sackgasse.

(Werner Voves)